"Ohne Euch kollabiert die Gesellschaft"
Tag der Pflege: Django Asül würdigt die Leistung der Pflegekräfte auf seine ganz eigene Art
Dass Pflege mehr braucht als Applaus ist spätestens seit der Corona-Krise allen bekannt. Am 12. Mai wird international der Tag der Pflege gefeiert – auch in Passau. Der Ausbildungsverbund Pflege in Stadt und Landkreis Passau hat daher den ganzen Tag über an Informationsständen und im Pflege-Bus auf dem Nibelungenplatz Fragen von Interessierten beantwortet. Den Tag der Pflege hat der Ausbildungsverbund im Festsaal St. Valentin mit Kabarettisten Django Asül ausklingen lassen.
Bescherte den geladenen Gästen einen vergnüglichen Abend: Kabarettist Django Asül (v.r.) mit Berufsakademie- Geschäftsführerin Barbara Brauckmann, stellv. Landrat Klaus Jeggle, Schulleiter Joachim Berga, Bürgermeister Armin Dickl. − Foto: Zauner
PNP - Mirja-Leena Zauner
Sie bekamen als erstes ihr Fett weg vom Redner des Abends: Werner Hartl, Pflegedienstleiter der Diakonie Passau und Joachim Berga, Schulleiter der Pflegeschule Passau. „Ihr seid wie die Zwei von der Muppet-Show“, sagte Kabarettist Django Asül in Richtung der beiden Moderatoren, die anlässlich des Tags der Pflege und des 203. Geburtstags der Pflegepionierin Florence Nightingale den Abend eröffneten.
Im Namen des seit einem Jahr bestehenden Ausbildungsverbunds Pflege in Stadt und Landkreis Passau, der sich aus 60 ambulanten, stationären, klinischen und schulischen Einrichtungen zusammensetzt, wurde mit einem Aktionstag Werbung für den Pflegeberuf gemacht. Armin Dickl drückte seine große Dankbarkeit nicht nur für „die heldenhafte Arbeit der Pflegenden“ in den Corona-Jahren aus, sondern würdigte die Bedeutung des Pflegeberufs im Allgemeinen.
Angesichts des zu bewältigenden Bürokratieberges sei es wichtig, sich im Verbund den Problemen entgegen zu stemmen. Stellvertretender Landrat Klaus Jeggle zollte allen Pflegenden größten Respekt und Dank. Wichtig sei es, den eigenen Beruf, der vielmehr eine Berufung sei, nicht kleinzureden. Trotz düsterer Wolken sei die Pflege ein schöner Beruf, so Jeggle.
„Ohne Euch wäre die Gesellschaft längst kollabiert. Nach Euch kommt lange nix“, schloss Django Asül seinen Kabarett-Auftritt voller persönlicher Anekdoten, die so gar nichts mit dem Thema Pflege zu tun hatten – was laut Veranstalter durchaus so gewollt war. Asül wollte nach dem Politischen noch etwas „Realistisches“ bieten. Abseits der Bühne ließ der gebürtige Deggendorfer durchblicken, dass der Berufsstand der Pflegekräfte in seinen Augen in vielerlei Hinsicht von der Politik im Stich gelassen worden sei und mit vielen Widrigkeiten gleichzeitig zu kämpfen habe.
Persönlich versuche der 51-Jährige, sich mit Regeneration, Sport und gesunder Ernährung fit zu halten, um einer Pflege möglichst lange oder gar ganz zu entgehen. „Wenn man über 50 ist, merkt man sehr deutlich, wie man die Jahrzehnte vorher gelebt hat. Ich versuche einfach, viele Risikofaktoren auszuklammern, mache Sport, gehe Joggen, mache Krafttraining, lebe vernünftig und versuche nichts zu übertreiben. Ich bin der Typ Prophylaxe“, verriet Django Asül. Das oft gehörte Schlagwort Pflege-Notstand mache ihm keine Angst. „Ich hab' keine Angst. Ich fühl' mich gerne gut und gesund.“