Werben für einen wunderbaren Beruf
„Pflegenotstand, stundenweise abgemeldete Krankenhäuser, mehr Attraktivität für Pflegeberufe. Überall werden Pflegekräfte benötigt.“ Mit diesen Schlagworten benannte stellvertretende Landrätin Roswitha Toso die Intention der Aktionstage für den Pflegeberuf, die vom 10. bis zum 12. November in der Stadtgalerie stattfinden.
Das Personal der Informationsstände zusammen mit Bürgermeister Andreas Rother (5. v.r.) und stellv. Landrätin Roswitha Toso (m.) - Foto: Götz
PNP - Lukas Götz
Sie betonte gleichzeitig, dass man neben den Problembeschreibungen natürlich auch Lösungen brauche. Es sei sehr erfreulich, dass der Ausbildungsverbund für Pflegeberufe, koordiniert durch die Berufsakademie Passau (BAP), die Aktionstage auf die Beine stellen konnte. „Gemeinsam für die Pflege werben, einen Beruf, der mehr als nur ein Job ist: Das ist genau das richtige Signal“, sagte sie. Zumal der Mangel an Pflegenachwuchs kein Thema sei, das nur die Stadt oder den Landkreis betreffe, sondern ein überregionales Thema. Sei findet zudem: „Es ist eine wunderbare Gelegenheit, sich auch mit echten Pflegern zu unterhalten und nicht immer nur ein abstraktes Bild davon zu haben.“ Bürgermeister Andreas Rother schloss sich ihr an: „Die Pflege ist ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft“, sagte er. Durch die direkte Nähe zum Menschen sei der Pflegeberuf ein sehr erfüllender Beruf, merkte er an. Er hoffe daher sehr, dass die Aktionstage helfen, einen neuen Schwung in die Pflege zu bringen. „Es hilft nur, immer wieder darauf aufmerksam zu machen, denn nur so kann der Personalmangel behoben werden“.
Die Aktionstage, die in dieser Form erstmals stattfinden, sind auf Initiative des Ausbildungsverbunds Pflegeberufe in Stadt und Landkreis entstanden, erklärt Joachim Berga, Schulleiter der Pflegeschule der BAP. Daher könne man an den Ständen auch verschiedene Bereiche abdecken: Kliniken informieren genauso wie Reha- und Pflegeeinrichtungen und ambulante Dienste. Sie alle vereine der Mangel an Nachwuchs.
Barbara Brauckmann, Geschäftsführerin der BAP, kritisiert in diesem Zusammenhang den erneuten Wegfall der Ausbildungsmesse: „Die Aktionstage sind auch eine Alternative dazu“, sagt sie. Joachim Berga stimmt ihr zu: Die Messe habe sich über die Jahre immer sehr bewährt.
Der Zeitpunkt und der Standort in der Stadtgalerie seien dabei nicht zufällig gewählt: Zum einen sei durch das beginnende Weihnachtsgeschäft reger Betrieb zu erwarten, und zum anderen: „Hier können wir junge Menschen erreichen, aber auch andere Interessierte, beispielsweise Quereinsteiger.“
Hilfreich für diesen Tag sei es, dass vor zwei Jahren die Pflegeausbildung generalisiert worden sei und man so ein sehr umfassendes Bild der Ausbildung darstellen könne.
Berga betont, dass es vor allem um die Aktion geht: „Wir haben eine VR-Brille, an der man den Pflegealltag erleben kann, man kann eigenständig den Blutzucker messen oder eine Notfallsituation nachempfinden.“
Die Aktionstage Pflegeberufe finden noch bis Samstag zu den gewöhnlichen Öffnungszeiten der Stadtgalerie, 9.30 bis 20 Uhr statt. Die Stände sind im Untergeschoss zu finden.