Großer Bedarf an Ärzten und Pflegefachkräften
Runder Tisch der Berufsakademie
Der Fachkräftemangel bei Ärzten und in der Pflege war Thema bei einem runden Tisch der Berufsakademie Passau.
Es gebe großen Bedarf an ausländischen Ärzten und Pflegefachkräften, wobei diese sowohl sprachlich als auch beruflich für die entsprechenden Tätigkeiten qualifiziert werden müssten. Unter den Teilnehmern war auch der Ärztliche Direktor des Klinikums Passau, Dr. med. Hans Emmert, der bereits selber als Prüfer Erfahrungen mit der Fachsprachenprüfung für Ärzte sammeln konnte. Eben diese Fachsprachenprüfung, die vor der Landesärztekammer stattfindet, wurde nach Angaben der Berufsakademie übereinstimmend als ein Hauptproblem bei der Gewinnung von Ärzten aus dem Ausland benannt. Hohe Durchfallquoten von bis zu 80 Prozent, eine fehlende Trennung von Sprach- und Fachwissen sowie eine insgesamt intransparente Durchführung der Prüfung verhinderten für viele Ärzte den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt und erschwerten die Planungssicherheit für zukünftige Arbeitgeber. Trotz des allgemein hohen Bedarfs an Ärzten seien auch teils fehlende Arbeitsvisa der Bewerber und die langsame Bürokratie der Landesärztekammer Hindernisse, die es noch zu überwinden gilt. Ein möglicher Lösungsansatz hierfür könnte eine Servicestelle sein, die eine einfachere Kommunikation aller Akteure ermöglicht und den jeweiligen Anforderungen der Involvierten gerecht wird. Neben den bereits laufenden berufssprachlichen Angeboten der Berufsakademie für ausländische Ärzte war auch die Vorstellung von geplanten Maßnahmen für Pflegefachkräfte aus dem Ausland ein wichtiger Programmpunkt. Hierbei soll ein Blockmodell aus Arbeitseinheiten im Wechsel mit einem berufsbezogenen Sprachkurs der Niveaustufe B2 zur Vorbereitung auf die Fachsprachenprüfung die Bewerber fit für den deutschen Berufsalltag machen. Im Anschluss ist ein Vorbereitungslehrgang auf die Kenntnisprüfung in Planung.
Quellennachweis: Passau Neue Presse_Stadtredaktion_26.06.2018